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Sail Clever: Taktik für Regattasegler... und alle, die es werden wollen: Siehe auch: www.yachtclub-aurich.deVorbereitungen zum Start und Startposition bei einer DreiecksbahnUm später für den Start die richtige taktische Entscheidung treffen zu können muss man wissen, welche Seite der Kreuz bevorteilt ist. Die Situation kann sich zwar durch Winddreher auch in letzter Sekunde noch ändern, dennoch solllte man diese Überlegung unbedingt anstellen. Während die Wettfahrtleitung die Bahnmarken auslegt sollte man sie beobachten und sich die Lage der Bahnmarken genau einprägen um sie später in jeder Situation zu finden. Ist das Bahnschema (Dreieck, Trapez,...) noch nicht festgelegt worden, so kann man von der Lage und Anzahl der Bahnmarken auf das Bahnschema schließen und sich auf dieses einstellen. Lieber in Ruhe beobachten als später hektisch suchen! Etwa 10 min vor dem Start ist es an der Zeit den Feintrimm optimal auf die nun herrschenden Windverhältnisse einzustellen. Eventuell kann man nun durch Geschwindigkeitsvergleiche mit anderen Booten auf einem Probeschlag den Trimm optimieren. Man sollte jedoch auf keinen Fall stark von den im Training ermittelten Werten abweichen. Erst trimmen dann fahren! Sobald die Startlinie ausgelegt ist muss ihre Lage zum Wind festgestellt werden. Die Linie ist optimal ausgelegt, wenn die linke Seite 5° bis 10° begünstigt ist. Dadurch soll vermieden werden, dass das Feld geschlossen am Startschiff startet.
Eine Methode zum herausfinden der bevorteilten Startlinienseite ist: StartkreuzNach dem Start ist die Startkreuz diejenige Teilstrecke der Wettfahrt, wo die meisten Vorentscheidungen für die Endplatzierung fallen. Das ist darin begründet, dass hier viele Plätze manchmal nur wenige Meter auf dem einen oder anderen Bug auseinanderliegen. Ist man vom Start gut weggekommen sollte man mit optimaler Geschwindigkeit am Wind fahren und darauf achten, dass man weder hochgeluvt noch im Luv überlaufen wird. Ist man jedoch nicht gut weggekommen und von anderen Booten abgedeckt hat es höchste Priorität sich möglichst bald durch Wenden freien Wind zu beschaffen. Trotzdem sollte auf der bevorteilte Kreuzseite aufgekreuzt werden! Zunächst einmal ist davon auszugehen, dass der Wind so gut wie nie genau von oben kommt. So gibt es immer einen Bug auf dem man mehr in Richtung Luvtonne fährt (a). Diesen Bug nennt man Streckbug und auf ihm ist solange wie möglich zu segeln. Es ist jedoch schlecht, wenn man über die Anlegelinie (gestrichelte Verlängerung von b) hinausfährt. Die Anlegelinie ist die Linie, von der aus ein direktes Ansteuern der Bahnmarke ohne Kreuzschläge möglich ist . Ist man auf der Anlegelinie angekommen ist es möglich direkt zur Tonne fahren. Wer kein Gefühl für die Anlegelinie hat muss spätestens wenden, wenn die Luvtonne querab ist. In der im Bild dargestellten Situation währe es falsch zunächst auf Backbordbug in Richtung (b) zu fahren und dann auf der Anlegelinie mit Richtung (a) zur Tonne zu fahren. Bei Wind mit konstanter Richtung währe es egal, da der Wind aber ständig dreht muss man stets auf dem Bug fahren, der einen schneller zum Ziel bringt und das ist hier zunächst a). Muss man auf a) stark abfallen und fährt man immer weiter weg von der Tonne ist sofort zu wenden und auf dem anderen Bug, der nun schneller zum Ziel führt zu fahren. Allgemein gilt: Dreht der Wind ungünstig, (so dass man auf dem momentan anliegenden Bug abfallen muss) so ist der Wind auf dem anderen Bug nun so, dass man höher als "normal" segeln kann. Anlegelinie überfahren oder nicht? Wann sollte ich wenden? Winddreher feststellen durch Peilung: b) Das Land, welches vor dem Mast zu sehen ist beobachten. Runden der Luvtonne (Bahnmarke 1)In der Regel nähert man sich der Luvtonne auf einem Anlieger und rundet sie dann möglichst eng, ohne vorher unnötige Höhe herausgestellt zu haben. Hierbei ist an die Innenposition zu denken (siehe WR). Der Bogen um die Tonne sollte nicht zu eng gewählt werden, um ein Geschwindigkeitsverlust zu vermeiden. Beim Kurs links herum sollte man die Luvtonne auf Backbordbug ansegeln. Dies hat folgende Vorteile: i) Wegerecht ii) es ist keine Wende zu fahren. Merkt man einige Bootslängen vor der Tonne, dass man sich verschätzt hat, dann versucht man durch Höhe kneifen die Tonne ohne zwei weitere evtl. zeitkostende Wenden zu runden. Oft ist das Gedränge auch so groß, dass gar keine Wenden mehr möglich sind. Man kann auch durch vorsichtiges Aufschießen versuchen Höhe zu Beim Eintreten in den 2-Längenkreis ist auf eventuell bestehende Überlappungen und damit geltende Vorfahrtsregeln zu achten. Sollte sich an der Luvtonne ein “Stau" entwickelt haben ist es sinnvoll, wie das Bild zeigt, etwas Überhöhe herauszusegeln und dann außen am Feld vorbei die Tonne zu runden. Auf keinen Fall aber in die Reihe einreihen, denn der erste Segler wird wohl noch runden die nachfolgenden müssen aber wegen der Windstörungen schon Höhe kneifen und runden nur sehr langsam, vielleicht gar nicht. Raumschenkel I Auf den Raumschenkeln versucht man durch möglichst freien Wind maximalen Speed zu fahren. In Böen zum beschleunigen durch abfallen und mit zunehmender Geschwindigkeit wieder anluven. Wenn möglich versuchen durch Anpumpen (ein mal pro Welle ist erlaubt) das Boot in den Gleitzustand zu bekommen. Raumschenkeltaktik für Kat-Boote: Runden der Raumtonne (Bahnmarke 2)Beim Runden ein Bogen mit optimaler Geschwindigkeit und immer optimal angeströmten Segel fahren. Auf den Abstand zur Tonne an der richtigen Stelle und einen sauberen Bogen ist zu achten. Keine Hacken schlagen! Oft ist es hinderlich während des Rundens noch zu halsen. Man sollte entweder vorher oder nachher halsen, je nachdem wie der Kurs ausgelegt ist. Das Bild zeigt wie die Raumtonne zu runden ist, wenn a) der Wind auf dem ersten Raumschenkel relativ spitz kommt b) der Wind aus raumen Richtungen kommt. Das Kreuz zeigt den Punkt der Halse an.
Raumschenkel IIAuf dem Zweiten Raumschenkel sollte man wie auf dem Ersten Raumschenkel einen Leebogen fahren und diesen durch ein geeignetes Manöver an der Raumtonne einleiten; siehe Bild oben Punkt a). Des weiteren gilt das selbe wie auf dem ersten Raumschenkel. Am Ende des Schenkels ist es Zeit sich schon einmal auf die nun folgende Kreuz vorbereiten. Man muss erkennen, ob sich die begünstigte Kreuzseite geändert hat (schon kreuzende Boote beobachten) oder ob Böenfelder sichtbar sind. Schon jetzt kann man sich für eine Kreuzseite entscheiden um den Kopf dann für weitere Überlegungen frei zu haben. Eventuell sich auch Erfahrungen aus der Startkreuz in die taktischen Überlegungen für die folgende Kreuz einzubeziehen. Des weiteren sollte man einen kurzen Blick auf das Startschiff werfen, da man ihm hier gerade oft sehr nahe ist. Vielleicht kann man aus dem Verhalten der WL auf evtl. anstehende Bahnverkürzungen, Abbruch oder Bahnänderungen schließen. (Vielleicht kann man den Wettfahrtleiter Bier trinken oder in der Sonne liegen sehen, dann weiß man auch was los ist!) Runden der Leetonne (Bahnmarke 3)Zunächst beginnt man mit den Vorbereitungen zum Runden: Schwert runter, je nach Wind Vor- und Unterliek straffen. Dann rundet man die Tonne 3 mit einem weiten Bogen ohne Höhe zu verlieren. Man fällt etwas ab, um mit Abstand die Marke anzufahren. Je nach Bootstyp muss der Abstand 1-2 Bootslängen betragen. Etwa 1-2 Bootslängen vor dem Erreichen der Bahnmarke beginnt der Drehkreis des Anluvens, und das Boot soll nun nah der Marke anschließend auf Am- Wind- Kurs gehen. (Die Tonne ist also nicht der Mittelpunkt des Drehkreises!) Wenn es nicht gerade taktische Gründe erfordern, dann ist auf eine bremsende Wende kurz nach der Tonnenrundung zu verzichten. Nach der Rundung muss man sehen möglichst schnell freien Wind zu bekommen um mit optimaler Geschwindigkeit Höhe fahren zu können. Taktische Überlegungen: i) Kneifen schon einige Boote rechts raus Höhe, ist es manchmal besser, auf die Innenposition zu verzichten und mit viel Schwung im größeren Bogen um die Leetonne herum zu fahren. So können sogar am Wind im Lee Boote überholt werden, indem ohne Höhe zu kneifen mit optimalen Kurs auf die begünstigte rechte Seite gefahren wird. Verteidigung auf der KreuzImmer zwischen Ziel (Luvtonne) und Gegner bleiben! Schenkel vor dem WindMan sollte darauf achten, dass man auf keinen Fall in einen sich bilden Pulk auffährt. Im Pulk bremsen sich die Boote durch gegenseitiges Abdecken selbst herunter. Für ein Boot vor dem Pulk entsteht durch den Fallwind, der sich zum wahren Wind addiert ein stärkerer Wind. Das Bild zeigt die Pulkbildung und Wege wie man am Pulk vorbeifahren kann. Befindet man sich erst einmal in einem solchen Pulk ist alles zu versuchen um auszubrechen.
Auf dem Vorwindkurs ist es wichtig, dass man den Vortrieb nicht aus dem reinen Staudruck im Segel gewinnt, sondern immer noch etwas Strömung vorhanden ist.(siehe Bild unten) Die Vortriebskraft die durch die Strömung erzeugt wird ist wesentlich größer als die Kraft durch Staudruck Durch eine Bootskrängung nach Luv erreicht man, dass mehr Segelfläche weiter nach oben kommt. Weiter oben herrscht meist ein stärkerer und konstanterer Wind als direkt über dem Wasser, jedoch kann die Windrichtung weiter oben durchaus etwas von der Windrichtung des Windes direkt über dem Wasser abweichen. Damit das Segel bei solch einer Krängung nicht zur Bootsmitte hin zurückfällt ist das Segel etwas mehr als 90° aufzufieren. (siehe Bild oben). Beim anfahren der Ziellinie die bevorteilte Seite der Ziellinie herausfinden indem man vorher gestartete Boote beobachtet. Immer auf der Seite durchs Ziel gehen, an der man näher dran ist. Beim überfahren der Linie sollte zwischen Boot und Boje niemand mehr hineinpassen Ist man mit dem Gegner in etwa auf selber Höhe, so kann man evtl. durch Wenden kurz vor der Ziellinie noch eher über die Linie kommen, wenn der Wind auf dem anderen Bug günstiger ist. Nicht zu früh aufhören und Linie nach dem Zieldurchgang freihalten! Zone des verwirbelten Windes bei einem Boot auf der KreuzIm Störbereich ist der Wind verwirbelt und durch das Segel des Vordermannes so abgelenkt, dass man in diesem Bereich weniger Höhe fahren kann als das vorne liegende Boot. Im Lee etwas vorlicher als querab des Luvbootes befindet sich ein Bereich, in dem man mehr Höhe als das Luvboot fahren kann, da die Segel des Luvbootes in diesem Bereich den Wind für das Leeboot verstärkten und gleichzeitig günstig ablenkten. (sog. Sichere Leestellung) Auszug aus den Wettfahrtregeln ('97)Wettfahrtregeln in stark vereinfachter möglichst wenig verfälschter Form zusammengestellt von U. Finckh. In der Regatta gilt stets nur der Originaltext der WR Definitionen:Ein Boot ist in der Wettfahrt vom 5-Min-Signal bis Zieldurchgang, Aufgabe, „allgemeinem Rückruf” oder Abbruch. TEIL 1 - Grundregeln1 Allen in Gefahr befindlichen Personen oder Booten muss man Hilfe leisten. TEIL 2 - Begegnung von Booten10 Wind von entgegengesetzter Seite Das Boot mit Wind von Bb muss sich vom Boot mit Wind von Stb. freihalten. Weitere Regeln20 Wenn ein Boot hinter die Startlinie zurückkehrt, wenn es kringelt oder rückwärts fährt, muss es sich von anderen Booten freihalten. Enno Oltmanns
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